Nach der DM ist vor der DM.
Die Qualizahlen waren locker erreicht,
die Anmeldung – das erste Mal als Starter für die Cottbuser Bogenschützen 🙂 – war rechtzeitig raus,
die neuen Holzpfeile passten nach umfangreichen Tests auf meinen neuen englischen Langbogen,
alles schien perfekt.
Dann die kryptische Nachricht des BBSV in einer Starter-Tabelle, in der zu meinem Namen „nicht qualifiziert“ in rotem Feld angegeben war.
Die Klärung war einfach. Der Sportwart des BBSV meldete sich sofort auf meine Email-Anfrage und erklärte mir das Problem: Eine Wettkampfklasse wird nach der WKO erst eröffnet, wenn mindestens 5 Starter gemeldet sind. Es hatten sich aber nur 4 Schützen in der Klasse Primitivbogen gemeldet.
Ich hatte die Wahl, mich für eine andere Klasse zu melden.
So fuhr ich mit meinem Primitivbogen nach Chemnitz, um dort in der Wettkampfklasse Langbogen zu schießen.
Man fährt ja nicht zum gewinnen hin ;-). Es zählt der olympische Gedanke.
Plan für 2025: Alle Bogenfreunde, die Primitivbogen schießen, vor Meldeschluss anrufen und für ausreichende Anmeldungen in der Klasse aller Klassen trommeln.
Zum Wettkampf selbst:
Perfektes bis heißes Wetter am Samstag
Perfektes bis heißes Wetter am Sonntag – bis ca 14 Uhr, danach Regen 🙁 . Das wäre ja eigentlich nicht schlimm, Bogenschützen sind generell wetterhart. Aber das „große“ Zelt reicht nicht annähernd für die Bogenschützen, die während der Auswertung auf den Aushang der Ergebnisse und die anschließende Siegerehrung warteten.
Der Parcours selbst sorgte für Enttäuschung und Anerkennung gleichzeitig.
Ein wenig enttäuscht war ich schon, weil ich von den DM und EM eigentlich verwöhnt war. Die Ausrichter stellen bei solchen Turnieren in der Regel nicht einfach nur 1 Tier hin, sondern erstellten mit mehreren 3-D Tieren, von denen in der Regel nur eines beschossen werden soll, wunderschöne „Jagdszenen“. Das ist oft ein optischer Genuss, für den man gerne mal ein paar Kilometer durch den Wald läuft, selbst wenn man nicht so viel trifft.
Der Parcours zur DM in Chemnitz bot diesen Augenschmaus nicht immer. Er war aber – auf den zweiten Blick – wirklich super.
Da stand zwar in der Regel nur 1 3-D Tier im Wald, aber es war so tricky gestellt, dass man erst auf den zweiten Blick, bzw. erst nach dem ersten Fehlschuss erkannte, dass da nicht einfach ein Ziel in den Wald gestellt worden war. Die Sch … 😉 haben wirklich alle Schwierigkeiten ausgelotet. Mal war es ein Korridor aus Bäumen und Sträuchern, der die Entfernung verschleierte. Mal erkannte man erst viel zu spät die leichten Bodenwellen, die verhinderten, dass man die Strecke zwischen Pflock und Ziel vollständig und richtig wahrnehmen konnte.
Manchmal konnte ich mir die Fehlschüsse gar nicht erklären, aber ich rede mir ein, dass es super schwer war, weil mein Mitstreiter in der Gruppe, der sonst „wie ein Gott“ schießt, auch seinen Pfeil auf eine zu kurze oder zu lange Reise schickte.
Am Ende war die DM also geprägt von einem höchst interessanten und schwierigen Parcours. Großes Lob und Dank an die Veranstalter, die sich so viel Mühe gaben und mir eine tolle DM bescherten.
Vielen Dank auch an die Bogenschützen in meiner Startergruppe.
Trotz einiger Fehlschüsse hatte ich zwei tolle Tage, extrem angenehme Gespräche und viel Spaß.
Am ersten Tag und jedenfalls bis zum ersten Drittel der Hunterrunde lief es sogar so gut, dass ich dachte, ich könnte auch bei den Langbögen einen Blumentopf gewinnen.
Aber schon der Gedanke ans Gewinnen wird oft gestraft.
Dann gilt schnell der Erfahrungssatz:“Willkommen bei den Sterblichen“.
Egal, wer braucht schon Punkte.
Spaß wollte ich haben und davon hatte ich jede Menge.
Bis zur nächsten DM.